Mal wieder vor die Tür kommen. Den Hintern vom Sofa erheben und hinter sich von Außen die Haustür schließen. Einfach nur spazieren gehen? - Nein. Es darf auch etwas mehr sein.
Schon vielfach habe ich von Geocaching gehört. Auch Comedystar Bernhard Hoecker geht dieser modernen Form der Schnitzeljagd nach und hat sogar ein Buch darüber geschrieben.
Zusammen mit meinem lang lang langjährigen Computerei-Wegbegleiter Torsten F. (Name durch die Redaktion nicht geändert!) und meinem Sohn Jan ging es am vergangenen Sonntag los. Wir wollten es auch einmal versuchen und Erfahrungen sammeln. Das Wetter war endlich einmal trocken und sogar relativ warm. Beste Voraussetzungen zum Schnitzel jagen. ((Insider: Martin, wenn Du das hier liest, dann sei froh, dass wir Dich nicht gefunden haben. *g*))
Um beim ersten Versuch nicht allzuweit in die Ferne fahren zu müssen, entschlossen wir uns für einen Cache in der Nähe von Meschede. Und so viel die Wahl auf den Hennesee. Startort war der Parkplatz Mielinghausen am südlichen Ende des Sees, wo wir um etwa 12:45Uhr ankamen.
Torsten brachte ein Medion-Navigationsgerät mit, welches für die ersten Gehversuche ausreichend Funktionen für das Geocaching bietet. Dazu hatten wir noch einen Kompass und die Informationen aus dem Internet bezüglich des Cache-Standorts.
Anfangs irrten wir etwas unplanmässig durch die Gegend. Erst nach einiger Lauferei viel uns auf, dass die Koordinatenangaben auf dem Blatt Papiert nicht mit der Anzeige des GPS übereinstimmten. Wir mussten die Koordinaten erst umrechnen, damit die Werte nutzbar wurden. Das merkten wir aber halt erst nach etlichen hundert Metern und der Erkentnis, dass in dieser Richtung sicherlich niemand einen Cache hinterlegt.
Nachdem wir also die Werte umgerechnet haben, zogen wir endlich in die richtige Himmelsrichtung los und mussten mal mehr mal weniger auf Jan warten, der hier und dort einen Stock oder Stein gefunden hatte. Halt typisch für einen zwei einhalb Jahre alten Jungen. Waren wir damals anders? Sicher nicht.
Regelmäßig überprüften wir die Koordinaten und stellten fest, dass sich die Entfernungen zum Ziel immer weiter verkürzte.
Nach ca. fünf Kilometern und dem ersten größeren Schwächeanfall unseres jüngsten Begleiters (Papa hat ausgerechnet den Kinderwagen vergessen und durfte den Jungen daher auf dem Arm tragen! Typisch halt!) stellten wir fest, dass wir am Ziel vorbei gelaufen waren. Somit wurde Jan kurzerhand geschultert und tief schlafend zurück bis zum Zielpunkt getragen. Entfernung ca. 2km. (Auch kleine Kinder können auf Dauer sehr schwer werden! Vor allem, wenn sie schlafend in den Seilen hängen. *g*)
Als wir die Zielkoordinaten erreichten wurde Jan natürlich wieder wach und dreht voll auf. Von Müdigkeit keine Spur mehr. Torsten, der mit seinen Bundeswehrstiefeln perfekt für die Uferböschungen ausgestattet war, suchte wassernahe Umgebung ab. Ich bleib auf Höhe des Fußweges und suchte dort nach einem Anzeichen für den Cache.
Ich fand leider nichts. Torsten fand hingegen einen Kunststoffeimer, der mit einer Schnur an einem Busch festgebunden war. Der Eimer war aber leider leer. Entweder bedingt durch Wind und Wetter oder durch sonstige äußere Einflüsse.
Zusammen waren wir nicht absolut davon überzeugt, dass es sich dabei um den eigentlichen Cache gehandelt hat, aber es war sonst weit und breit nichts anderes zu finden.
Nach einer kurzen Pause trotteten wir gemütlich zurück zum Parkplatz.
Jan lief anfangs weit vor uns her. Später auf gleicher Höhe. Kurz drauf wieder einige Meter hinter uns. Die letzten Meter bis zum Parkplatz musste ich ihn allerdings wieder auf die Schultern nehmen.
Zum guten Schluß genehmigten wir uns noch ein Eis in der Stadt und fuhren danach wieder nach Hause.
Fazit dieser Aktion:
Mehr davon!
Es hat wirklich Spaß und Lust auf mehr gemacht.
Wenn das Wetter nun wieder besser werden sollte, so werden wir sicher noch einmal aufbrechen und auf Cache-Suche gehen.
Aber eines ist sicher: Den Kinderwagen vergesse ich beim nächsten mal nicht. Das garantiere ich!