Donnerstag, November 09, 2006

Chaos auf dem Reifenmarkt...

Es ist mal wieder soweit.
Die alten Winterreifen sind vom Profil her so schlecht, dass sie keine weitere Wintersaison gefahren werden können. So bleibt also nur der Neukauf und die vorherige Suche nach dem passenden Modell und dem günstigsten Preis.

Nachdem ich also viele Testhefte und Meinungen eingefangen habe, verbleibt für mich als Favorit der "Michelin Alpin A3". Laut ADAC-Testheft liegt der preislich zwischen 66 und 91€ pro Reifen ohne Montage.
Ich beginne also damit, die einzelnen Händler anzurufen. Ernüchterung macht sich breit.
Der eine hat sein Lager absolut leer und bekommt auch so schnell keine neue Ware.
Der andere hat den Reifen zwar, aber in der falschen Größe. Wieder ein anderer Händler ist telefonisch garnicht erreichbar, da sein Telefon ständig besetzt ist und ich nach ca. 15-20 Versuchen über mehrere tage verteilt aufgebe.
Endlich erreiche ich aber einen Händler und der sagt mir das Modell sogar zu. In meiner Anwesenheit bestellt er die vier Reifen und sagt mit, dass diese in genau einer Woche verfügbar sind. Der Preis von 88€ stimmt mich zwar jetzt nicht so wirklich heiter, aber er scheint der einzige Händler zu sein, der mir das Wunschmodell überhaupt liefern kann.
Er notiert noch kurz meinen Namen, meine Adresse und meine Telefonnummer, damit nichts mehr schiefgehen kann.

Somit warte ich die sieben Tage ab .....7.....6.....5.....4.....3.....2.....1.....

Gestern war der vereinbarte Tag und ich erschien pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt bei dem Reifenhändler. Es war 16:30Uhr. Die Werkstatt war voll. Alle Mitarbeiter waren schwer beschäftigt und montierten und demontierten im Akkord.
Die Chefin des Hauses empfing mich und bat mich um Geduld. Ich hatte mir für den Abend nichts vorgenommen, da es bei diesen Terminen immer zu Verspätungen kommen kann.
Nach etwa 20 Minuten kam der Chef des Hauses und fragte kurz, welche Reifen ich bestellt hatte. "Alpin A3", so meine Antwort. "Den habe ich nicht da." - Ich dachte ich hätte mich verhört. Ich stehe da 20 Minuten rum und niemand sagt mir, dass ich eigentlich für dumme Nüsse warte. "Ja und jetzt?", frage ich den Inhaber der Werkstatt. Er greift zum Telefon und ruft einen Lieferanten an. Seine Antwort "In 14 Tagen habe ich den Reifen hier." entlockt mir nur ein müdes Lächeln. Der Markt sei leergefegt. Durch die neue Gesetzgebung würden jetzt noch mehr Leute zu Winterreifen greifen, die früher wenn überhaupt nur mit MS-Reifen gefahren sind. Konnten sich die Hersteller und Lieferanten das nicht früher denken? Schließlich ist das Gesetz, das Fahrzeug den Winterungsverhältnissen anzupassen, ja nicht erst gestern erlassen worden.
Und warten kann und will ich nicht. Die Sommerreifen sind nun auch schon so schlecht, dass der Wagen bei mäßigem Regen teilweise aufschwimmt. Und da nun die regnerische Jahreszeit beginnt, möchte ich da nichts riskieren.

"Was haben Sie denn jetzt in meiner Größe auf Lager?", frage ich den Chef. Nur einen Fulda Kristall habe er noch da. Sonst nur Reifen in anderen Größen. Was bleibt mir anderes übrig?
Die anderen Händler sind auch eher Handlungsunfähig und somit willige ich ein.
Die Rechnung über etwa 300€ bezahle ich zähneknirschend und fahre nach etwa 1 3/4 Stunden nach Hause.

Fazit:
Es ist wirklich das Beste, wenn man sich im Sommer schon um die Winterreifen kümmert.
Wenn man allerdings die Winterreifen auf die Felgen der Sommerreifen montieren möchte, so wie in meinem Fall, so bleibt mit zeitlich eigentlich nichts anderes übrig, als in der Hochsaison zu kommen.