Samstag, Februar 10, 2007

Ein Zeitzeuge berichtet... Adolf Burger berichtet über seine Zeit in deutschen Konzentrationslagern

Am Donnerstag, 08.01.2007, besuchte Adolf Burger die "Alte Synagoge" in Meschede, um über seine Elebnisse während der Nazi-Zeit zu berichten.
Adolf Burger ist heute 89 Jahre alt und wurde in Österreich-Ungarn geboren.
Im August 1942 wurde er zusammen mit seiner Frau Gisela aus "politischen Gründen" verhaftet und in das KZ Auschwitz verschleppt.
Seine Frau wurde in Auschwitz-Birkenau umgebracht. Sein Leben hat Adolf Burger letztlich seinem erlernten Beruf zu verdanken. Er ist Buchdrucker und war daher für die Nazis ein Fachmann ganz besonderer Art.
Adolf Burger fälschte im KZ Sachsenhausen zusammen mit anderen Häftlingen große Mengen an englische Pfundnoten, jugoslawisches Partisanen-Geld, sowjetische Ausweise, brasilianische Pässe, Soldbücher, Briefmarken und Formbriefe, wie beispielsweise die des Palästina-Amtes in Genf.
Die von SS-Sturmbannführer Alfred Naujocks konzipiert, von Himmler und Hittler abgestimmte Aktion Bernhard ging als „größte Fälscherwerkstatt“ in die Weltgeschichte ein.

Adolf Burger und die anderen noch lebenden Häftlinge wurde am 5. Mai 1945 durch die amerikanischen Streitkräfte befreit.


Seit 2006 wird der Spielfilm "Der Fälscher" produziert, der 2007 in Österreich und Deutschland erscheinen wird. Das Drehbuch basiert auf den Erinnerungen Adolf Burgers an seine Zeit in Sachsenhausen. Er schrieb nach dem Krieg das Buch "Des Teufels Werkstatt. Die Geldfälscherwerkstatt im KZ Sachsenhausen", welches man vor Ort erstehen konnte.



Adolf Burger berichtete über seine Zeit in der verschiedenen KZs und erzählte von dem grausamen Leben dort. Erschreckend deutlich schilderte er die tägliche Routine im Arbeitslager, die man sich aus heutiger Sicht kaum vorstellen kann. Mit 300g Brot musste ein Häftling am Tag auskommen. Heute unvorstellbar.


Nach ca. drei Stunden verabschiedete sich Adolf Burger von seinen Zuhörern.

Die Berichte von Adolf Burger hinterliessen bei mir einen tiefen Eindruck. Nie zuvor habe ich einen derartige detaillierten Bericht von einem Zeitzeugen gehört.

Ich bin froh, diesen Termin wahrgenommen zu haben.
Ich möchte ihm hiermit noch einmal sehr für seine Arbeit und seine Berichterstattung danken und wünsche ihm auf diesem Wege ein langes Leben in Frieden.
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